Inhaltsübersicht
Eine der größten Herausforderungen im Bereich der assistierten Reproduktion besteht darin, zu verstehen, wie das mütterliche Immunsystem den Schwangerschaftserfolg beeinflussen kann. Faktoren wie wiederholte Fehlgeburten oder das Scheitern der Einnistung des Embryos sind mit komplexen immunologischen Interaktionen zwischen Mutter und Embryo verbunden. Konkret geht es um die immunologische Kompatibilität zwischen den KIR-Rezeptoren der Gebärmutterzellen und den HLA-C-Antigenen des Embryos, die für den Implantationsprozess besonders wichtig ist.
In der Clínica Tambre bieten wir Ihnen fortschrittliche Tests und modernste Verfahren wie die KIR- und HLA-C-Genotypisierung an, um mögliche immunologische Komplikationen zu erkennen und zu vermeiden und so Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu maximieren.
Was ist die KIR-HLA-C-Kompatibilität und warum ist sie so wichtig?
Für eine erfolgreiche Schwangerschaft sind ein qualitativ hochwertiger Embryo, eine auf die Einnistung vorbereitete Gebärmutter (in ihrem Einnistungsfenster) und eine Interaktion zwischen Gebärmutter und Embryo, die die Einnistung und die anschließende Entwicklung des Embryos ermöglicht, unerlässlich.
Zum Zeitpunkt der Einnistung, wenn der Embryo das Blastozystenstadium erreicht hat und aus der Eizellhülle „schlüpft“ (5. Tag nach der Fertilisation), wachsen seine äußeren Zellen (Trophoblasten) in Richtung der Gebärmutterschleimhaut, docken dort an und kommen mit dem Blut der Mutter in Kontakt.
Damit der Embryo sich erfolgreich einnisten kann, muss das mütterliche Immunsystem eine gewisse Toleranz gegenüber dem Embryo entwickeln. Andernfalls könnte das Immunsystem der Mutter den Embryo als fremd erkennen und angreifen. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Interaktion zwischen dem Embryo und den Immunzellen der Mutter in der Gebärmutter, insbesondere den NK-Zellen (natürliche Killerzellen). Diese Zellen haben auf ihrer Oberfläche Rezeptoren, die KIR (Killer-Immunglobulin-ähnliche Rezeptoren) genannt werden und sich an Indentifikationsfragmente auf der Embryooberfläche binden. Diese Fragmente werden als HLA-C-Antigene bezeichnet und setzen sich aus genetischem Material zusammen, das zur Hälfte von der Mutter und zur Hälfte vom Vater stammt.
Das Problem bestimmter KIR-HLA-C-Kombinationen
Das Problem besteht darin, dass mehrere Studien gezeigt haben, dass bestimmte Kombinationen von KIR und HLA-C die Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaftsproblemen erhöhen. Insbesondere Frauen mit einem bestimmten Typ des KIR-Rezeptors (KIR AA) haben ein höheres Risiko für Schwangerschaftsprobleme, wenn der Embryo das HLA-C2-Antigen des Vaters aufweist. Es wurde auch wissenschaftlich festgestellt, dass bei der assistierten Reproduktion die Implantation bei Müttern mit KIR AA beeinträchtigt sein kann, wenn der Embryo mehr als ein HLA-C-Antigen des Vaters aufweist. In diesen Fällen kann das Immunsystem der Mutter das korrekte Eindringen der Trophoblastzellen des Embryos in die Gebärmutter behindern und so die Implantation verhindern.
Wie Tambre die Wissenschaft anwendet
In der Clínica Tambre nutzen wir dieses Wissen, um unseren Patientinnen maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Einige unserer wichtigsten Initiativen sind:
- KIR- und HLA-C-Genotypisierung des Paares: Bei Paaren, bei denen zwei oder mehr Implantationen mit Embryonen guter Qualität fehlgeschlagen sind oder die zwei oder mehr Fehlgeburten ohne erkennbare Ursache erlitten haben, ist eine umfassende Analyse des mütterlichen und väterlichen Immunsystems von entscheidender Bedeutung. Ziel ist es, potenzielle Unverträglichkeiten zwischen den KIR-Rezeptoren und den HLA-C-Antigenen zu identifizieren. Bei festgestellter Unverträglichkeit schlagen unsere Immunologen eine gezielte Behandlung vor, die sowohl vor als auch während der Schwangerschaft erfolgt. Zudem empfehlen wir den Transfer eines einzelnen Embryos, um die Belastung der Mutter durch eine mögliche HLA-C-Inkompatibilität zu minimieren.
- Personalisierte Spenderauswahl: In Fällen, in denen wir den Genotyp KIR AA der Mutter feststellen und Samenzellen eines Spenders verwenden müssen, können wir gezielt Spender mit HLA-C1C1-Antigenen auswählen, um das Risiko immunologischer Komplikationen zu minimieren. Ebenso wählen wir, wenn wir eine Eizellspende benötigen, eine Spenderin aus, die mit der zukünftigen Mutter kompatibel ist.
Zusammenfassend ermöglicht uns die KIR-HLA-C-Genotypisierung, potenzielle Ursachen für wiederholte Fehlgeburten und Implantationsversagen zu identifizieren. Sie hilft dabei, das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie zu minimieren, die optimale Anzahl an zu transferierenden Embryonen festzulegen und geeignete Spender für Samenzellen oder Eizellen auszuwählen, die genetisch mit der zukünftigen Mutter kompatibel sind. Darüber hinaus bietet diese Analyse die Grundlage, um den Bedarf an immunmodulierenden Behandlungen der zukünftigen Mutter zu bewerten, mit dem Ziel, die fetomaternale Toleranz zu fördern und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.
Durchbrüche, die Leben verändern: Abteilung für Reproduktionsimmunologie
Diese Fortschritte verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Behandlungen der assistierten Reproduktion individuell zu gestalten und dabei die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem der Mutter und den Antigenen des Embryos zu berücksichtigen. In der Clínica Tambre verfügen wir über eine eigene Abteilung für Reproduktionsimmunologie und setzen uns für die Anwendung der neuesten Fortschritte in der assistierten Reproduktion ein, um jeder Frau und jedem Paar die besten Chancen zu bieten, ihren Traum von der Gründung einer Familie zu verwirklichen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular oder rufen Sie uns an unter +34 914 116 111. Wir stehen Ihnen mit Erfahrung, Innovation und persönlicher Betreuung zur Seite. Wir sprechen auch Deutsch!