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Interview mit Dr. José Roman Santamaría (Brust-Station)

„Der aktuelle Trend in Brustpathologie-Zentren besteht darin, zunehmend Wert auf die Früherkennung zu legen.“

Doktor Román Santamaría berichtet über die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Brustzentrum

Dr. Román Santamaría leitet die Abteilung für Kinderwunschklinik Tambre, wo er alle Arten von Brustpathologien, einschließlich Brustkrebs, diagnostiziert und behandelt. Er hat in seiner beruflichen Laufbahn über 6.000 Operationen durchgeführt und wird detailliert die aktuelle Situation und die zukünftige Prognose von Brustzentren sowie insbesondere Brustkrebs erläutern.

Was ist das Ziel der Bruststation in der Kinderwunschklinik Tambre?

Hauptsächlich versuchen wir alle Brustpathologien zu heilen, von den einfachsten bis zu den schwerwiegendsten Erkrankungen wie Krebs. Ein weiteres Ziel ist es, uns auch auf die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung der Krebspatienten zu konzentrieren.

Es gibt immer mehr Frauen, die schon in jungen Jahren mit Krebs konfrontiert werden. Wir kümmern uns also nicht nur um eine Verbesserung der Gesundheit, sondern auch darum, ihre Fertilität zu schützen. Damit meine ich, dass wir ihre in der Klinik Eizellen einfrieren lassen können, bevor sie mit einer aggressiven Behandlung beginnen, sodass die Frau später Mutter werden kann, wenn sie das möchte.

Wie sind die aktuellen epidemiologischen Daten zum Brustkrebs in Spanien?

Die Daten haben sich sehr verändert. Das Problem, das in Spanien besteht, ist, dass es kein korrektes Tumormeldungsregister gibt und wir nicht genau wissen, wie viele Krebsfälle genau in unserem Land diagnostiziert wurden. Jetzt perfektionieren wir diese Datenerfassung und wir können sagen, dass es rund 22.000 Fälle von Brustkrebs pro Jahr gibt.

Sie treten bei Frauen ab 45 Jahren häufiger auf als bei Frauen, die theoretisch noch fruchtbarer sind. Es ist der der am vierthäufigsten festgestellte Tumor und der häufigste bei Frauen.

Es wird viel darüber geforscht, aber ich muss sagen, dass die Anzahl der Betroffenen nicht so stark wächst, wie vermutet. Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, je älter die Bevölkerung wird, desto höher die Anzahl der Krebsfälle. Wenn zum Beispiel im Alter von 30 Jahren eine Krebserkrankung pro 100 Frauen auftritt, gibt es bei 80 zehn Krebsfälle von 100.

Woran wird auf den Stationen der Brustpathologie gearbeitet?

Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Früherkennung. Ich denke, das ist der Grund, warum viel mehr Krebserkrankungen geheilt werden. Dies ist natürlich nicht der einzige Grund, aber in Zukunft wird dies auch weiterhin die Grundlage dafür sein, die Sterblichkeitszahlen aufgrund dieser Ursache zu senken.

Damit beziehe ich mich auf eine frühzeitige Diagnose aus gynäkologischer Sicht, da es keine primäre Brustkrebs-Prävention gibt. Leider kann nichts empfohlen werden, um dies zu vermeiden.

Darüber hinaus arbeiten wir vor allem an Verbesserungen aus operativer Sicht. Immer die am besten geeignete Operation für jeden Patienten und eine Brustrekonstruktion durchführen. Wir möchten nicht, dass eine Frau ein Zentrum verlässt, ohne eine neue Brust zu haben. Wir arbeiten auch an der Untersuchung der Lymphknoten und versuchen, nur die zu entfernen, die notwendig sind.

Wie viel effektiver werden Behandlungen in den nächsten Jahren werden?

Zukünftig erwarten wir, dass die Operationen weniger aggressiv sein werden, obwohl es eine radikale Operation ist und auf eine Tumorbeseitigung abzielt. Wir werden vor der Operation auf eine Reihe von Medikamenten setzen, die uns die Möglichkeit geben, diese Art der Intervention durchzuführen, ohne dabei an Wirksamkeit zu verlieren. Therapie und Immuntherapie entwickeln sich derzeit sehr und das ist es, was wirklich Totesfälle durch Tumore weniger werden lässt.

Und bzgl. der postoperativen Periode?

Dort gibt es auch viele Fortschritte. Tatsächlich kommen die meisten Patientinnen heute vormittags und die meisten Frauen können am selben Tag nachmittags wieder nach Hause gehen.

Ein weiterer neuer Durchbruch bezieht sich auf den Wächterlymphknoten. Der erste Knoten in der Tumorkette zur Achselhöhle wird nun noch im Operationssaal untersucht, bevor die Frau aus der Narkose aufgeweckt wird. Wenn sie nicht betroffen ist, wird sie nicht entfernt.

Welche ganzheitliche Behandlung, die der Patient seit dem Eintritt in den Gesundheitskreislauf erhält, sollte Ihrer Meinung nach verbessert werden?

Ich denke, der Teil, der verbessert werden sollte, ist die postoperative Operation, z.B. Pflegeberatungen, Lymphödem, etc. Wir müssen noch mehr darauf achten, wie wir sie jetzt begleiten können, um von jetzt an ein gesundes Leben führen zu können. Die Ärzte sind sehr darauf konzentriert, zu diagnostizieren, zu behandeln und chirurgisch zu intervenieren, aber wenn die Frau dann zu Hause ankommt dann fällt sie in ein Vakuum. Sie hat diesen ganzen Prozess durchlaufen und es ist ein sehr wichtiger Moment, der viel Betreuung und Zuwendung erfordert, damit sich die Frau auf allen Ebenen erholt.

Was ist für Sie als Arzt der kritischste Moment in diesem Prozess?

Es gibt einen sehr schwierigen Moment, in dem man der Frau mitteilen muss, dass sie Krebs hat. Gleichzeitig müssen Sie jedoch Hoffnung schenken und ihr von den Heilmöglichkeiten erzählen. Wir dürfen die Patientinnen nicht anlügen oder nur Halbwahrheiten erzählen, aber wir können ihr helfen, mehr Vertrauen darauf zu haben, dass sie am Ende des Prozesses geheilt werden kann.

Was sinistd in diesem Zusammenhang grundlegend, damit der Patient dem Krebs besser begegnen kann?

Das Wichtigste ist das volle Vertrauen in den verantwortlichen Arzt. Sie müssen eine gute Arzt-Patienten-Beziehung haben, damit alles so reibungslos wie möglich verläuft.

Was ist aus persönlicher Sicht das Beste daran, so viele Frauen mit dieser Krankheit operiert zu haben?

Die Beziehung aufrechtzuerhalten, die meine Patienten mit mir haben. Das ist etwas Ideales für mich und eine enorme Belohnung für meine Arbeit.

Welchen Herausforderungen werden Sie in der Brustkrebsabteilung zukünftig begegnen?

Eine engere Zusammenarbeit mit anderen verwandten Abteilungen wie der Onkologie oder der Strahlentherapie. Wenn wir immer mehr an dieser frühen Diagnose arbeiten, von der wir gesprochen haben, kann umso schneller mit der Behandlung begonnen werden und die Ergebnisse werden umso positiver sein.