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Bis vor kurzem war die Endometriose noch eine unterschätzte Krankheit. Menstruationsschmerzen wurden als normal angesehen, und die Frauen hatten sich entweder damit abgefunden oder gingen davon aus, dass sie sich mit der Zeit oder mit dem Eintreten einer Schwangerschaft bessern würden. Die Endometriose wurde einfach nicht behandelt oder nicht richtig diagnostiziert. Selbst heutzutage ist die Dysmenorrhoe oder der Menstruationsschmerz ein soziales Stigma, das viele Frauen zu verbergen suchen. Dieses Schweigen führt dazu, dass es im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre dauert, bis eine Diagnose gestellt wird.
Aber Endometriose beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sondern verringert auch die Chancen auf eine Schwangerschaft. In der Clínica Tambre ist uns bewusst, dass Endometriose viel mehr ist als nur Regelschmerzen, denn sie kann nicht nur die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, sondern sich auch auf die Gesundheit der an das Fortpflanzungssystem angrenzenden Organe auswirken. Die Diagnose dieser Pathologie erfordert eine sehr sorgfältige und personalisierte Behandlung, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu maximieren.
Ursachen
Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist das Gewebe, das das Innere der Gebärmutter auskleidet. Während des Menstruationszyklus verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut, um die Einnistung der befruchteten Eizelle zu erleichtern und eine Schwangerschaft zu fördern. Bleibt eine Schwangerschaft jedoch aus, wird die Gebärmutterschleimhaut im Zuge der Menstruation ausgebracht.
Wächst dieses Gebärmutterschleimhautgewebe jedoch außerhalb der Gebärmutter, in Bereichen, in denen es nicht vorhanden sein sollte, wie den Eierstöcken, den Eileitern, den Gebärmutterbändern, dem Darm oder anderen Zonen des Beckens, dann spricht man von Endometriose.
Im Gegensatz zur normalen Gebärmutterschleimhaut kann das von der Endometriose betroffene Gewebe den Körper während der Menstruation nicht verlassen, was zu Entzündungen, Verwachsungen und in einigen Fällen zur Bildung von Eierstockzysten, so genannten Endometriomen, führt.
Da das Endometriumgewebe hormonell vom Menstruationszyklus abhängt, verschlimmern sich die Endometriose und ihre Symptome mit jeder Menstruation, jeder Fehlgeburt oder jeder Situation, in der die Gebärmutter strapaziert wird. Tritt hingegen eine Schwangerschaft ein und bleibt die Menstruation während dieser neun Monate aus, bessert sich der Zustand.
Die Endometriose ist somit eine chronische Erkrankung, die so weit fortschreitet, bis die Fruchtbarkeit gefährdet wird.
Symptome der Endometriose
Wenn Sie vermuten, dass Sie an Endometriose erkrankt sind, sollten Sie auf einige der häufigsten Symptome achten, die mit dieser Krankheit in Verbindung gebracht werden:
- Unterleibsschmerzen
Becken- und/oder Unterleibsschmerzen sind eines der charakteristischsten Symptome der Endometriose. Sie können von leichtem Unbehagen bis hin zu starken, stechenden Schmerzen reichen, letztere insbesondere während der Menstruation.
- Schwere Menstruationsschmerzen
Endometriose verursacht häufig Menstruationsschmerzen, die deutlich über das Maß normaler Beschwerden hinausgehen (Dysmenorrhoe). Diese Schmerzen können Tage vor der Menstruation beginnen und während des gesamten Zyklus anhalten.
- Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und danach
Frauen mit Endometriose können Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs (Dyspareunie) und nach dem Geschlechtsverkehr haben.
- Unregelmäßigkeiten der Menstruation
Unregelmäßige Menstruationszyklen, starke Blutungen oder Unterbrechungen des Menstruationsflusses können Anzeichen für Endometriose sein.
- Schmerzhaftes Wasserlassen oder Defäkation
Endometriose kann zu Beschwerden beim Wasserlassen oder Stuhlgang führen, insbesondere während der Menstruation.
- Müdigkeit
Chronische Müdigkeit ist ein Symptom, das bei einigen Frauen mit Endometriose auftritt und möglicherweise mit den andauernden Schmerzen und den Entzündungen zusammenhängt.
- Fruchtbarkeitsprobleme
Wie erwähnt, können Frauen mit Endometriose Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, da die Erkrankung die Funktion der Eierstöcke, der Eileiter, der Gebärmutter selbst und anderer Elemente des Reproduktionssystems beeinträchtigen kann.
Auswirkungen der Endometriose auf die Fruchtbarkeit
Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten. Sie kann die Fruchtbarkeit auf verschiedene Weise beeinträchtigen:
- Unregelmäßiger Menstruationszyklus
Bei Frauen mit Endometriose kommt es häufig zu unregelmäßigen und anormalen Menstruationszyklen, was die Vorhersage des Eisprungs erschweren kann. Ein unregelmäßiger Eisprung kann für Frauen, die versuchen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, eine Herausforderung darstellen.
- Verringerrung der Anzahl und Qualität der Eizellen
Die mit der Endometriose einhergehende Entzündung kann zu Funktionsstörungen der Eierstöcke führen und sich negativ auf die Qualität der Eizellen und deren Freisetzung während des Eisprungs sowie auf die ovarielle Reserve auswirken. Sie kann sich verringern, wenn die Eierstöcke von Fibrose betroffen sind.
- Verwachsungen und Narbenbildung
Endometriose kann dazu führen, dass sich Verwachsungen oder Narbengewebe in den Fortpflanzungsorganen, zum Beispiel den Eileitern, bilden. Diese Verwachsungen können die Eileiter blockieren, sodass die Eizellen nur schwer in die Gebärmutter gelangen und die Spermien die Eizelle nicht erreichen können, wodurch eine Befruchtung verhindert wird.
- Veränderungen der Anatomie
Das Vorhandensein von Endometriose kann die normale Anatomie der Fortpflanzungsorgane und des Beckens verändern, was die Befruchtung und Einnistung des Embryos in der Gebärmutter behindern kann.
- Schmerzen und Stress
Chronische Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose können die emotionale Gesundheit beeinträchtigen und Stressempfinden herbeiführen, was sich ebenfalls negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann.
Behandlung der Endometriose
Die Behandlung der Endometriose kann in vielen Fällen lediglich aus Schmerzmitteln und Hormonpräparaten bestehen, die das Wachstum des Endometriumgewebes reduzieren.
Üblich ist auch eine laparoskopische Operation, die wir zur Diagnose und Behandlung der Endometriose einsetzen. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren können wir Endometriumgewebe, Verwachsungen und Zysten im Zusammenhang mit Endometriose entfernen.
In schwereren und extremen Fällen kann ein größerer chirurgischer Eingriff, zum Beispiel eine Laparotomie, erforderlich sein, um eine tiefe Endometriose zu behandeln, die in der Nähe gelegene Organe wie den Darm oder die Blase beeinträchtigt. Und als letzte Option kann in Fällen schwerer Endometriose und wenn kein Kinderwunsch mehr besteht, eine Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) vorgenommen werden.
Wie man mit Endometriose schwanger werden kann
Schätzungsweise 30 bis 50 Prozent der Frauen mit Endometriose haben Schwierigkeiten, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Tatsächlich wissen viele Patientinnen, die eine Schwangerschaft anstreben und in unsere Klinik kommen, nicht, dass sie an dieser Krankheit leiden, und erhalten erst dann die Diagnose Endometriose.
Auch wenn bekannt ist, dass es für Frauen mit Endometriose schwieriger sein kann, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, ist es nicht unmöglich, dies zu erreichen.
Je nach dem Grad der Endometriose und dem Alter können wir dabei auf verschiedene Techniken der künstlichen Befruchtung zurückgreifen, die die Lösung sein können, um eine Schwangerschaft herbeizuführen.
So können wir, wenn die Diagnose in einem frühen Alter gestellt wird und die Frau noch keinen Kinderwunsch hat, die Eizellen vitrifizieren, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt befruchtet werden können. In diesen Fällen konzentriert sich die Behandlung darauf, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Wenn die Diagnose hingegen spät gestellt wird und die Krankheit bereits fortgeschritten ist, haben wir es möglicherweise mit einem komplexen Fall zu tun. Hier müssten die Verwachsungen durch einen laparoskopischen Eingriff entfernt werden, um die Anatomie und die Funktionalität zu verbessern und so die Chancen für die Einnistung eines Embryos zu erhöhen.
Erhöhung der Anzahl der Eizellen und Verbesserung ihrer Qualität
Im Rahmen einer IVF-Behandlung können wir auch ein Verfahren einsetzen, das es uns ermöglicht, die Antralfollikel zu stimulieren, um zu versuchen, die Anzahl der Eizellen zu erhöhen und ihre Qualität zu verbessern.Bei einer IVF-Behandlung mit den eigenen Eizellen der Patientin ist dieser Schritt wesentlich. Sollte es nicht gelingen, qualitativ hochwertige Eizellen zu gewinnen, können wir als letzten Ausweg eine Ovodonation durchführen, um eine Schwangerschaft zu erreichen.
Wie Sie sehen, haben wir verschiedene Möglichkeiten, um eine Schwangerschaft bei Endometriose zu erreichen. Sie beruhen auf einer gründlichen Diagnose und individuellen Behandlungsprotokollen, die auf die besonderen Bedürfnisse jeder unserer Endometriose-Patientinnen abgestimmt sind.
Wenn bei Ihnen Endometriose diagnostiziert wurde oder Sie vermuten, dass diese Erkrankung die Ursache für Ihre Unfruchtbarkeit ist, nehmen Sie Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie jetzt Ihren ersten Termin unter der Telefonnummer +34 91 411 61 11.